„Das ist hier wie Supermarkt, nur im Freien“, erklärt der Lehrer und manche Kinder der Dalberg-Schule staunen, über die echten Litschies am Zweig, schöne Orangen und prächtige Weihnachtssterne und noch viel mehr zum Fest. Belebt und mit einer Standvielfalt wie lange nicht mehr präsentierte sich der Markt vergangenen Mittwoch. Mancherorts standen die Einkaufswilligen sogar in Warteschlagen.
Je näher das Weihnachtsfest, desto häufiger die Christbäumchen, ob aus Nadelzweigen oder als Buttergebäck. Auch wenn erneut eine Reihe von Händlern fehlte, kauften Unentwegte bereits für die Feiertage ein oder holten sich zumindest Inspirationen. Ein Schauer zur besten Marktzeit? Man hätte verzichten können, große Marktschirme boten Schutz.
Ein Säckchen Haselnüsse vom Erzeuger, rote Schmuckäpfel und Weihnachtssträuße: Auch wenn die Traditionen zu den frühen Dezembertagen weniger werden – es gibt sie noch. Und neben manchen Glücksfunden waren an diesem Nikolaustag sogar weißrote Mützen auf dem Markt präsent.
„Regional, saisonal“, zitiert die Kundin einen Einkaufsslogan – ein Treffer, steht sie doch vor Dutzenden von Adventskränzen, die laut Schild alle „aus eigener Produktion in Alzenau“ stammen. Gärtner, wie andere Markthändler, hatten erneut aufgeboten, was die kommende Zeit schöner und leckerer macht.
„Kerzen in Rot, die gehen immer“, sagt der Gärtner. Neben Adventskränzen aller Art, Nadelzweigen und ersten Misteln gewinnt auch bei Obst, Käse und Gebäck das Weihnachtssortiment an Raum. Zum letzten Mal für längere Zeit gastierte der Wochenmarkt vor der Stadthalle. Der Nussknacker, die Symbolfigur des Weihnachtsmarktes, wartete schon auf den Aufbau – vorerst noch horizontal.
Kränze aller Art, rote Weihnachtssterne und zwischen Christrosen versteckte erste geschmückte Bäumchen: Der Advent rückt näher und und damit für Deko-Fans die schönste Zeit des Jahres. Andere bevorzugen leibliche Genüsse, darunter Karpfen und Gänseschmalz.
Husten, schniefen, rauer Hals – früher oder später scheint es aktuell jeden zu erwischen. Auch auf dem Markt hinterlässt die Erkältungssaison indirekte Spuren: Halsbonbons waren durchweg gut gefragt und Suppenhühner waren schon um 10 Uhr ausverkauft. Doch Marktkunden wussten sich zu helfen.
Der untere Markt völlig leer, wenige Stände nur auf dem Hauptplatz, weder Metzger-, noch Fisch- oder Käsetheken… „Und woher kriege ich Kartoffeln?“, fragt die Frau. Anderen Marktbesuchern entfährt ein enttäuschtes Oooh. Doch auch der schwach beschickte, weil auf Dienstag vorverlegte, Markt bot ausreichend Auswahl.
Vielleicht die dunkelrote Prachtchrysantheme mit Mohn, Tannenzapfen und Rupfenschleife auf Nadelzweigen? Passenden Grabschmuck suchen die einen, den dicksten Kürbis die anderen. Da Allerheiligen und Halloween vor der Tür stehen, wurden alle Kunden fündig.
Bunte Kürbisse, Chrysanthemen in allen Farben und natürlich die leuchtend orangefarbenen Lampionfrüchte der Physalis: Sie alle stehen für die dekorative Seite des Herbstes. Auf dem gestrigen Markt kam sie wunderbar zum Tragen, zumal sich die Sonne durch die Wolken geschoben und die Kälte der Morgenstunden vertrieben hatte.