Jetzt aber – nun ist es wirklich Herbst
Späte Urlaubstage, Erkrankung, zu wenige oder zu sparsame Kunden: Regelmäßige Marktgänger suchen derzeit am Mittwoch öfter mal vergeblich nach ihrem Lieblingshändler. Und anwesende hatten Zeit sich um das eigene Wohl zu kümmern. Der Markt war, trotz sichtbarer Lücken zwischen den Standreihen, wohlsortiert mit Herbstware.
Sanft wiegten die Herbstanemonen (große Stauden 19,90 Euro) ihre Blütenköpfe im Wind, Stiefmütterchen und Hornveilchen (80 bis 90 Cent) strahlten in der Oktobersonne. Gegen die Blütenfülle der riesigen Bauernchrysanthemen – Vanillegelb, Rostfarben und Dunkelrot, auch mehrfarbig – kamen sie nicht an (3 Euro bis 11,90 Euro).
Herbst heißt für Gärtner natürlich Heidekraut und Erikas aller Art; letztere, da künstlich gefärbt, sogar in Gelb, Orange und sattem Lila (4,90 Euro). Dezente Optik wählte dagegen die Frau zur Bepflanzung eines Troges: Mini-Callunas (1,50 Euro) und gelblila Hornveilchen (80 Cent). Es gab „Herbstduos“ aus Stacheldraht und Mühlenbeckie (3,90 Euro) oder Trios aus gelbgrünem Pfennigkraut, Nelken und Purpurglöckchen (5,90 Euro). Dankbare, zumeist winterharte Pflanzen sind Herbststeinbrech (6,90 Euro), blauer Günsel (2,90 Euro), Gräser und Sedum-Arten bis hin zu ersten Christ- und Lenzrosen (7,90 bis 21,50 Euro). Viele sind winterhart und vermehren sich am passenden Standort von selbst.
Alpenveilchen, Clementinen, Quitten
Wieder im Kommen sind Alpenveilchen (ab 2,50 Euro). Sie haben den Ruf von Saisonpflanzen, aber auch sie sind an sich mehrjährig. „Wir ziehen sie selbst heran“, sagte der Gärtner. Die Blüten zeigen sich in allen Weiß- und Rotschattierungen, auch zweifarbig, und neuerdings sogar hängend (4,90 Euro). Schnittblumenfreunde fanden riesige Hortensienblüten (3,50 Euro) und erste Proteen aus Südafrika (ab 3 Euro).
Von dort stammen Clementinen (Kilo 3,50 Euro) und schmackhafte Orangen „Götterfrucht“ (4,90 Euro). Am Stand lockten auch leckere Brotaufstriche, wie Orangengelee (3,50 Euro). In Deutschland ist Apfel- und Birnenzeit, ob Berlepsch, Goldparmäne und Cox-Orange, ob Vereinsdechant oder Xenia, sie kosteten 3,20 Euro. Zum Backen und Essen gab es günstigere Äpfel zweiter Wahl (1,50 Euro) mit kleinen Schönheitsfehlern. Auch frisch gepresster Apfelsaft (2,50 Euro) gehört gerade zum Markt-Service. Dritte im Bund sind die gelbgrünen Quitten (3,50 Euro). „Die Erntezeit geht jetzt erst los“, sagte der Händler. Quitten eigenen sich auch für Kuchen.
Das passende Dinkelmehl (Kilo 4,90 Euro) gibt es offen und in kleinen Mengen an der „Nachfüll-Bar“, wie auch Körner und Dinkelflocken. Sogar vegetarisches Dinkel-Gyros aus Seitan ist dort im Sortiment.
Rezept: Allensbacher Quittenkuchen