Frisch gepresster Apfelsaft – ein Genuss
Apfel-Event auf dem Wochenmarkt. Der Obststand Wiesmann hat mehrfach im Oktober aus eigenen Tafeläpfeln frischen Saft gekeltert. Große und kleine Besucher erlebten live, wie viele Schritte nötig sind, bevor sie den köstlichen Saft genießen können, der direkt vor ihren Augen wasserhell und frisch aus der Presse rinnt.
Marktgängerin Dagmar Walter war beim ersten Mal dabei. Sie legt nach den Einkäufen eine Pause ein. „Mmmh, wunderbar süß“, stellt sie nach dem ersten Schluck fest. „Richtig lecker“, bestätigt auch ein junges Pärchen, das sich beim Bummel ein Glas gönnt. Andere wärmen sich in der Sonne und beobachten die Aktion von aufgestellten Biertischen aus.
Kistenweise stehen die Äpfel bereit. Bis der Saft fließt, hat Standbetreiber Johannes Wiesmann aus Leidersbach-Roßbach alle Hände voll zu tun: Mit einem Helfer schaufelt er gewaschene Äpfel aus dem Waschbottich in den Muser, füllt das grobe Mus in die Edelstahlpresse, die mit Luftdruck den hellen Saft austreibt.
Die vollen Safteimer werden in große Container geleert. Von da zapfen Mitarbeiterinnen den Saft in Gläser, Flaschen und Kanister, auch in mitgebrachte Behältnisse, ab. Bottiche mit Tresterresten sind wegzuräumen; ein Jäger nutzt sie für die Wildtierfütterung.… Das verlangt Übersicht und Konzentration von Johannes Wiesmann. Er ist überall präsent, beantwortet Fragen der angeheuerten Helfer, behält das Abfüllen des Saftes im Blick und vieles mehr.
Reger Besuch am Verkaufsstand
Denn selbstverständlich läuft den gesamten Samstag Vormittag parallel der normale Verkauf von Äpfel, Birnen, Beeren und Nüssen, von Säften und Pilzen. Ein geschätztes Angebot: Backäpfel. Die sind wegen kleiner Dellen oder brauner Flecken deutlich günstiger haben. Die Qualität ist nicht schlechter, sie entspricht den zu Saft verarbeiteten Tafeläpfeln. Tipps gibt die Verkäuferin gratis dazu: „Mischen Sie die Sorten, dann haben Sie die Vielfalt des Geschmacks auch im Kuchen.“ Die Kundin ist dankbar und will den Hinweis für die geplante Apfelweintorte beherzigen.
Die Kelteraktion klappt. Die Aschaffenburger schätzen das Zusatzgetränk zwischen Weinstand und Expresso-Bar. Das gute Wetter war ein Pluspunkt. Gegen 11 Uhr fährt Wiesmann los, um neue Flaschen zu holen. 2,20 Euro plus Pfand für einen Liter reinen Saft, frisch und vor aller Augen gepresst – ein Angebot, das man nicht ignorieren kann. Auch Standkollegen vom Wochenmarkt greifen gerne zu.
Am nächsten Tag ist Johannes Wiesmann erleichtert und zufrieden: 12 Zentner Tafeläpfel – Jonagold, Pinova und andere – wurden zu Saft verarbeitet. Alle stammen von Bäumen aus Röllbach. „Die Ernte war deutlich besser als erwartet“, stellt Wiesmanns Vater Bernd fest; im Betrieb ist er zuständig für den Obstbau. Die Kühllager seien gefüllt, vor allem der Regen zwischendurch habe den Äpfeln gut getan. Mit Johannes Wiesmann beschickt schon die dritte Generation den Wochenmarkt; Senior Hans Weber dürften manchem Marktbesucher noch in Erinnerung sein.
Wiederholung möglich
Erstmalig beim Marktfest im Jahr 2019 hatte eine solche Kelteraktion am Stand Wiesmann stattgefunden. Sie bedeutet Aufwand, logistisch und bei der Vorplanung. So sind etwa Wasserzu- und -ablauf mit der Stadt zu regeln. Doch wer das Event verpasst hat: Aufgepasst! Sofern das Wetter mitspielt, möchte Wiesmann die Aktion noch im Oktober wiederholen.