Und action: Aufbruch zur Alpentour
Nicht der – sehr willkommene – Regenschauer zur frühen Marktzeit am Samstag war die Nachricht, sondern das: Direkt vor dem Schloss schwingen sich drei Radfahrer in die Sättel ihrer gut bepackten Tourenräder. Umarmungen und Abschiedsküsschen liegen hinter, zwei Radwochen und eine 900 Kilometer-Strecke vor ihnen. Unter Beifall und Abschiedsrufen treten die Männer in die Pedale. Ab geht’s in Richtung Kornhäuschen und Main.
Der Plan: Mit dem Rad bergauf, bergab, quer über Spessart, Schwäbische Alp, Allgäu, Bodensee, rein in die Schweizer Alpen. Die möchten sie über mindestens zwei Pässe queren, bis ins italienische Lecco am Comer See, genauer zur Wallfahrtskapelle Madonna del Ghisallo. Rund 10.000 Höhenmeter könnten das werden. Entsprechend reduziert ist das Gepäck.
Initiator des Ganzen ist der 63-Jährige Wolfgang Mühlbauer aus Aschaffenburg. Für den begeisterten Radler ist es die 25. Alpenquerung, ein Jubiläum und damit ein “Highlight im Leben”.
Begleitet wird Mühlbauer von seinem Neffen Armin, 23, aus Iphofen und von Freund Ludger, 71 Jahre, aus Neu-Isenburg. Bis Anfang September soll das am Ziel erreicht sein. Übernachtet wird im Zelt, im Strohlager oder auch mal in einer Pension.
Zum Abschied vor dem Schloss haben sich ein Dutzend Freunde und Unterstützer eingefunden, aus Aschaffenburg, aus dem Kahlgrund, aus Kleinkahl. Sie tragen Transparente mit sich, sparen nicht mit Aufmunterung und wertvollen Tipps, wie “halt Tempo und den Akku geladen”. Denn die Tour wird fotografisch dokumentiert und über Armins Helmkamera gefilmt. Gesteuert wird sie über die GPS-Outdoor-App Komood, die auch Wege und Höhenmeter festhält, natürlich ist Social Media vorgesehen.
Damit vom Bergauf – Bergab nicht nur die Radler selbst, sondern “auch andere etwas haben” hat Touristikbetriebswirt Mühlbauer für diese Jubiläumstour Sponsoren gewonnen. Pro erreichtem Höhenkilometer gehen Spenden an “Grenzenlos e.V.” und die “Sternstunden” des Bayerischen Rundfunks. Weitere Spender willkommen!
Nachzulesen ist alles auf der eigens eingerichteten Homepage www.transalp25.de
Der erste Tag übrigens hatte die Radler bis ins Taubertal geführt, eine Schutzhütte bot Nachtquartier. Der morgendliche Schauer in Aschaffenburg wuchs sich zu einer Stunde Dauerregen im Maintal aus. Die Stimmung konnte das nicht trüben. Schließlich wartet das Abenteuer Alpenquerung. Das erste größere Ziel, Mühlbauers ursprüngliche Heimatstadt Memmingen, soll bis Wochenmitte erreicht sein….