Kunden und Händler machen sich rar
„Für den Vorgarten“, sagt der Mann und zeigt seine Einkäufe, eine Kiste voller Frühlingsblüher. Das Besondere: Er ist Gemüsehändler und würde lieber selbst Kunden bedienen. Doch die machten sich rar – trotz besten Frühlingswetters. Längst nicht alle Marktbeschicker waren angereist, wohl aber fünf Gärtner, die vor dem Schloss ein Blühparadies aufgebaut hatten.
Kommende Transportpauschalen für Gemüse- und Obstimporte, Sorge vor Teuerung: Auch vor dem Wochenmarkt schlägt die allgemeine Entwicklung durch. „Vielleicht bleiben Marktgänger von außerhalb wegen der Benzinpreise weg“, mutmaßte eine Verkäuferin, die Zeit hatte zu plaudern. Und die Kunden? Im Zweifelsfall griffen sie zu Sonderangeboten. So hatten Erzieherinnen und Kinder des Montessori-Kindergartens Mäuse-Haus für ganze 7,70 Euro gesunde Snacks für die Gruppe erstanden: Erdbeeren (aus Spanien 2,60 Euro, zwei Schalen 5 Euro), Heidelbeeren (1,80 Euro), längliche „Fingertrauben“ (1,80 Euro) und einen Kohlrabi (1,20 bis 1,50 Euro). „Sogar ein Blumenstrauß war noch im Budget“, freute sich die Betreuerin.
Noch sind reichlich Äpfel und Birnen aus Deutschland im Angebot: Äpfel wie Cox Orange, Kanzi, Braeburn und Boskoop lagen bei 2,80 bis 2,90 Euro, italienische Pink Lady und Granny Smith, Jazz aus Neuseeland kosteten 3,80 Euro. Deutsche Birnen Xenia, Vereinsdechant, Concorde und Conference gab es ab 2,90 Euro, südafrikanische Williams für 3,60 Euro.
Zucchini aus Spanien (Kilo 6,90 Euro), marokkanische Bohnen (3,90 bis 6,90 Euro), belgische Paprika (5,90 Euro), Tomaten aus Türkei (5,90 Euro) und Spanien (4,90 Euro), Rhabarber aus Holland (6,90 Euro) und Salate, wie Endivien (2 Euro) oder Mischsalate (ab 1,50 Euro) aus Belgien, Italien und Frankreich: Ohne Importe wäre die deutsche Lebensmittelversorgung kaum vorstellbar. Sogar Bohnenkerne kommen aus Frankreich. Deutschland liefert Kresse und Radieschensprossen (1,20 Euro), frischen Feldsalat (1,50 bis 2 Euro die 100 Gramm) – und Spargel (Kilo für 22,90 Euro), weiß, kerzengerade Stangen, gewachsen in unbeheizten Treibhäusern. Er wurde verhalten gekauft.
„Günstiges haben wir nicht, sondern Gutes“, hieß es am Käsestand, zum Beispiel über Ziegenkäse von Wanderherden, die Kräuter und Gestrüpp fressen (5,50 Euro das Stück). Allgäuer Bio-Ziegenkäse kostete 4,20 Euro (100 Gramm) und Ziegenfrischkäse aus Frankreich 2,39 Euro.
Rezept: Salat mit Sprossen und Ziegenkäse
„Günstiges haben wir nicht, sondern Gutes“, hieß es am Käsestand, zum Beispiel über Ziegenkäse von Wanderherden, die Kräuter und Gestrüpp fressen (5,50 Euro das Stück). Allgäuer Bio-Ziegenkäse kostete 4,20 Euro (100 Gramm) und Ziegenfrischkäse aus Frankreich 2,39 Euro.