Marktgang: Lass´dich überraschen
„Die Sonne tut so gut“, sagt die Dame und hält genießerisch ihr Gesicht ins Helle. Beim Marktbummel gestern ließen sich Angenehmes und Nützliches, wie der Einkauf frischer Gemüse, bestens verbinden. Die Marktgänger erwarteten dabei einige Überraschungen.
Noch dominieren Wintergemüse die Küche: scharfer Meerrettich (Stange 2,80 Euro), wohlschmeckende Schwarzwurzeln (Kilo ab 3,95 Euro), Sellerie (Knolle 1,90 bis 2,50 Euro, Staudensellerie 3,50 Euro) und natürlich Grünkohl (3 Euro), der auch am Untermain Freunde findet. Leichter kommen Mangold (3,90 Euro) und Chinakohl (ab 2,80 Euro) daher, ähnlich Freiland-Spinat (ab 3,90 Euro). Dazwischen lockten bereits zarte Kräuter, wie Babyspinat und Wildkräutersalat (abgepackt 3,90 Euro) oder Schälchen mit junger Kresse, mit Sprossen von Rucola, Radieschen und Rote Bete. Einfach mit der Schere abgeschnitten, bringen sie Geschmack in Salate oder aufs Brot. Die Minis stecken voller gesunder Vitamine und sekundärer Pflanzenrohstoffe. Schälchen in Bio-Qualität (1,20 Euro) kamen aus Albertshofen bei Würzburg, während aus Frankfurt die klassische Grüne Soße (3,50 Euro) stammt.
Als gesund gelten auch Bitterstoffe, die zudem Appetit und Verdauung anregen. Lieferanten sind Radicchio (100 Gramm um die 60 Cent) und zartgelbe Chicorée (3 Euro bis 4,90 Euro); gereicht werden sie roh, gebacken oder gedünstet. Dazu passen Süßkartoffeln (aus USA, Kilo 3,50 bis 4,90 Euro), normale Kartoffeln (2,5 Kilo 3,50 Euro) oder, frisch geerntet, Kartoffeln aus Zypern(Kilo 1,95 bis 2,50 Euro). Außergewöhnliche Begleitung dafür wären junge Spargeln aus Peru, Pack 3 Euro (2 Packungen 5 Euro). Dreimal im Jahr Spargelernte bei nur verhaltener Nachfrage im Januar bedingte diesen Preis.
Die zweite Überraschung: Erstmals in Coronazeiten und als Ausnahme, da einziger Anbieter, hatte ein Gärtnerstand nahe den Gemüse- und Obstständen aufgebaut. Primeln in allen Farben (1,20 Euro), Tulpensträuße in Zitronengelb und zartem Rosa, sogar schon als Kleinostheimer Eigenbau, waren eine Wohltat für Auge und Gemüt. „Mir tut es gut, die Kollegen zu sehen“, lachte die Verkäuferin. Und der Chef erwartete mehr Laufkundschaft. Zu Recht. Quasi im Vorübergehen erstand die junge Frau ein Töpfchen mit weißen Krokussen (2,90 Euro) und räumte ein: „… bis zum Schloss wäre ich dafür nicht gelaufen.“ Auch vorgetriebene Tulpen, Hyazinthen und Narzissen hätten es sein können – allesamt wirken sie wie Zeichen der Hoffnung!
Rezept: Chicorée-Auflauf mit Süßkartoffeln