Trotz Eiswarnung: Der Markt funktioniert
Voller Elan sei sie in den Tag gestartet. „Ich hatte ja meine Nudeln frisch produziert“, sagt die Nudelhändlerin. Sie ist eine von ganzen sechs Marktbeschickern, die, der morgendlichen Glatteiswarnung zum Trotz, den Markttag in Aschaffenburg stemmten. Die Kunden zeigten Verständnis und passten ihre Wünsche an.
Kurz nach neun Uhr rieselten erste Graupel, später wurden Pflaster und Straßen rutschig. Richtig schlimm wurde es bis Mittag nicht. Dennoch waren nicht nur Händler, sondern auch viele Marktgänger zuhause geblieben – bis auf den harten Kern. „Sehr mutig, ich bin froh, dass Sie da sind“, lobte eine Kundin, die sich am Obst- und Gemüsestand mit dem Nötigstem eindeckte. Der hatte, da einziger seiner Branche, das Angebot an Obst reduziert, zugunsten von Karotten und, unter einer schützenden Decke versteckten, Kartoffeln (2 Euro), von Suppengemüse (Pack 2 Euro) und Feldsalat (100 Gramm 1,80 Euro). Die Auswahl an Äpfeln und Birnen blieb beachtlich (Kilo 3,20 Euro), sogar Backäpfel (1,50 Euro) waren dabei, plus Orangen (3,90 Euro) und Clementinen (4,50 Euro). Eine Dame, die eigentlich Bananen und eine Gurke hatte kaufen wollen, sinnierte: „Es muss ja nicht immer alles verfügbar sein“.
Nicht alles, aber viel Leckeres
Vermisst wurde der Bäcker. Dafür waren die Metzger mit vollem Sortiment angereist. Fränkische Bio-Bratwürste (Pack 4 Euro) und Bio-Weißwürste (3 Euro) offerierte der eine. Regelmäßiges Angebot, etwa für Wurstsalat: Endstücke bester Würste zum halben Preis, die bei Aufschnitt-Packungen für einen Lebensmittelhändler übrig bleiben. Neu im Sortiment sind Dosen mit Fleischkäsebrät (7,90 Euro die 420 Gramm), die zuhause frisch aufgebacken werden. Auch der Landmetzger hatte Leber- und Fleischkäse, alternativ die Pfeffer- oder Pizzavariante, zum Selbstbacken dabei (Kilopreis 12 Euro). Es gab Rippchen (15 Euro), Kugeln mit Presskopf (16,50 Euro) und Suppenhühner. Die) waren auch beim Geflügelstand gut gefragt (Kilopreis 7,20 Euro), für den kleinen Suppenhunger tut es auch „Hühnerklein“ (Rücken und Flügel, das Kilo 3,50 Euro).
Mit üppigem Angebot an Dips, Aufstrichen und Salaten lockte der Feinkosthändler. Neu waren, neben den Falafeln, die veganen Gemüsefrikadellen (2,25 Euro), die nur in der Pfanne aufgebacken werden. Bleibt der Blick auf die Nudeln: Fünf Sorten an gefüllten Nudeltäschchen, dazu Gnocchi und Tagliatelle, präsentierten die Auslagen der Händlerin, Bestes für eine schnelle Mahlzeit.
Rezept: Fränkische “Blaue Zipfel”