Köstliches Herbstsortiment
Ruhige Geschäfte lassen Raum für Begegnungen: Händler plauschen mit Kollegen, Kundinnen beschauen gelassen Schönes und Nützliches aus dem reichen Herbstsortiment und tauschen Kochtipps… Weil die wärmende Sonne dem Markt auch im November treu blieb, machte der Einkauf Freude, obwohl ferienbedingt einige Stände fehlten.
Die schlechte Nachricht zu Beginn: Gänse und Enten aus Sommerkahler Freilandaufzucht wird es diesem Jahr weder an St. Martin noch an Weihnachten geben. „Das hatten wir noch nie“, bedauerte die Verkäuferin. Wenig Jungtier-Nachzucht aufgrund der Geflügelpest im Frühjahr, hohe Futterkosten und trockenheitsbedingte Ernteausfälle beim Mais, wurden als Ursachen genannt. Brathähnchen (Kilo 5,90 Euro) und Pute (etwa Fleisch aus der Oberkeule Kilo 6,90 Euro) füllen die Lücke, oder auch Suppenhühner (6,10 Euro). Das Gemüse für die Brühe, also ein Pack Lauch, Sellerie, Karotten und Petersilienwurzel, kostete um die 1,50 Euro. Pichelsteiner, die bunte Tüte für einen Gemüseeintopf, war für 4,50 bis 4,90 Euro zu haben.
Zum Herbst gehört natürlich frisches Sauerkraut. Mehrere Stände führten es abgepackt zu 500 Gramm (2,50 Euro, auch als Rotkohl). Der Krautstand verkauft die milchsaure Köstlichkeit offen, Kilo 3 Euro. Scharfes Peperoni-Kraut kostete 3,80 Euro, selbst eingelegte Krautköpfe – etwa für Krautwickel – im Kilo 2,80 Euro. Nach oberschlesischem Rezept kocht die Kundin Sauerkraut mit getrockneten Steinpilzen. In Unterfranken wird dazu Deftiges gereicht, Nackenrippchen (10,90 Euro) vom regionalen Metzger oder Schweineschulter mit Schwarte, gut auch für Krustenbraten (Kilo 18,90 Euro). Der Biometzger hielt mit Schweinenacken (18,90 Euro) dagegen. Schnell gekocht ist mit vorgegarten, gesalzenen Leiterchen (im Angebot 5,90 Euro das Kilo).
Schöner Feldsalat (100 Gramm 1,50 Euro), praller Endivien (1,80 Euro), Grünkohl (3,95 Euro) aus der Region, aber auch Artischocken (2,50 Euro) und Tobinambur (4,90 Euro) – der Herbstmarkt bot Schlichtes und Ausgefallenes ohne Ende. Ähnlich beim Obst, wo späte Erdbeeren neben süßen Feigen (80 Cent), Trauben (ab 3,90 Euro), Clementinen mit essbarer Schale (4,90 Euro) und Mangos (ab 2,50 Euro) lagen. Zum Schmuck des Heims gab dekorative Zweige aus aller Welt: riesige Königsproteen, Ilex mit roten Beerchen oder weißgrünen Stachelblättern, Eukalyptus mit buschigen roten Blüten – und erste Nadelzweige.
Rezept: Szegediner Gulasch