„Alles Bio“: Bunter Ökomarkt
Genießen, lernen, einkaufen und sich dabei prima unterhalten: Der Ökomarkt lockt am Sonntag Alt und Jung auf den Marktplatz vor der Stadthalle. Auch Petrus spielt mit, die angekündigten Schauer bleiben aus. So sind am Abend Veranstalter, Aussteller und Besucher zufrieden.
Lecker schmeckt der Apfelsaft! Das wissen die Kinder, die am Stand des Bundes Naturschutz (BN) die Äpfel erst gemahlen und dann gepresst haben.
Das bestätigte das Mainaschaffer Paar, das zum Auftakt seines Rundganges den „Schlaraffenburger“ genießt. Die Äpfel stammen von Aschaffenburger Streuobstwiesen. „Wir machen damit Naturschutz!“, hießt es am Stand, derweil ein Apfelfreud mit Tochter versucht, die schmackhafteste Sorte herauszufinden.
Schlaraffenburger steckt auch im Apfelweizen, einer der vielen Bier-Kreationen der Craft-Brauerei aus Glattbach. Andere verglichen den Wein vom Bio-Winzer mit dem des samstäglichen Weinstandes auf dem Wochenmarkt: „Beides gute Frankenweine!“
Es gab Hafermilch und Falafel zum Testen, Kaffee und Kuchen, dazu Bratwürstchen vom Bio-Metzger. Die 300 Burger, direkt auf dem Feuer gegrillt, waren schon am Nachmittag ausverkauft. Die Metzgersfamilie aus Schimborn gönnte sich zum Abschluss einen Sekt.
Zufrieden war auch Organisatorin Yvonne Hartmann von der BN-Kreisgruppe. „46 Aussteller, bekannte und neue, viele Besucher“, freute sie sich über den ersten größeren Ökomarkt nach den Corona-Ausfällen. „Und das Wetter hat gehalten“. Gerne hätte sie das Speisenangebot ausweitet, auf vegane Burger etwa; das ließ sich mangels Anbieter nicht umsetzen. Personal musste gefunden werden. „Ein hoher Aufwand, der sich aber lohnt“, bestätigte Rudolf Kreuzer von der BN-Ortsgruppe Aschaffenburg.
Doch Essen war nicht alles: Im Gewusel eines Bienenstocks die Königin suchen! Ein Spaß nicht nur für Kinder. Sie konnten malen, kneten, basteln. Erwachsene fanden Naturkosmetik und Seifen, Kinderkleider, die mitwachsen, Bienenwachstücher zum Verpacken, haltbare Ledergürtel und ausnehmend edle Schalen, gedrechselt aus Holz.
Vereine, Verbände, Institutionen standen als Auskunftspartner bereit, für Carsharing oder Fahrrad-Codierung. Aufklärung fand sich zu Geld „grün“ anlegen, es also in ökologische Produkte, wie Wasserstoff, investieren, zu Fördertöpfen für Energiesparer, zu Abfallwirtschaft oder Solaranlagen und vieles mehr.
Man konnte Wanderkarten abgreifen, einen echten Ranger vom Naturpark Spessart befragen, zum Beispiel, wo der Luchs zu finden ist. Flechten, Filzen, Wolle waren Themen. So gab es hübsche Windlichter aus Weidenruten: „…zum Verschenken“, gestand die junge Frau. Flauschig-lockige Felle verführten zum Streicheln. „Dafür war das Schaf beim Friseur und nicht beim Schlachter“, betonte die Standbetreiberin.
Umlagert war auch die Rodenbacherin, die die Kulturtechnik des Spinnens vorführte und ihre Wolle mit Naturfarben färbt. Sie führte sogar Äpfel, Erdbeeren, Melonen, Zwiebeln, Kartoffeln und mehr. Genau wie auf dem echten Wochenmarkt. Hier jedoch waren die Früchte kleiner, weich und dauerhaltbar weil aus Filz – ideal für den Kaufladen nicht nur ihrer Enkelinnen.