Fast wie im Urlaub
Mit der Gießkanne wässert der Händler die Salatköpfe in den Steigen. So machen sie auch bei 30 Grad nicht schlapp. Für Schnittblumen im Wassereimer tut es die Sprühflasche. Trotz des ausgedünnten Marktangebots – Ferien plus Stadtfest-Woche – stellten sich beim Bummeln Urlaubsgefühle ein.
Besucher gönnten sich ein Päuschen mit Cappuccino oder Espresso unter dem Sonnenschirm, während die Kaffeemaschine zischt. Andere stärkten sich mit einer Bratwurst nach dem Einkauf. „Ich genieße einfach nur“, freute sich die Dame beim Blick auf all die Löwenmäulchen-, Dahlien- und Asternsträuße (7,90 Euro). Urlaubsreminiszensen in Form von Edelweiß (3,90 Euro) und Alpenveilchen (2,90 Euro) boten die Floristen. Erste Töpfchen mit Glockenheide (2,50 Euro) und lila Kissenastern (2 Euro), Heuchera (3,50 Euro) und Sternentänzergras (4,90 Euro) erinnerten an den nahen Herbst. So gab es Bananenstauden zum Sonderpreis (3,50 Euro); sie sollen winterhart sein und in geschützter Lage im Frühjahr neu austreiben.
Andere genießen kulinarisch, zum Beispiel in Form von Schweizer Cironé-Käse (100 Gramm 4,99 Euro), der aufwändig in drei Kellern reift, mit italienischem Büffelmozzarella, per Express importiert (250 Gramm 9,25 Euro), oder einem Ziegen-Bleu aus Frankreich (5,89 Euro). Wohlschmeckende Tomaten dazu (ab 3,90 Euro), süße Trauben, aus Italien (4,50 Euro) oder von der Volkacher Mainschleife (4,90 Euro) und ein grüner Salat (1,50 Euro der Kopf) – fertig ist der Imbiss.
Auf dem unteren Markt erhält man Original italienisches Ciabatta-Brot, auch mit Sesam, Oliven oder Origano (250 Gramm 2,20 Euro). Und wer auf hausgemachte Ravioli steht, konnte gestern die letzten Vor-Urlaubs-Spezialitäten, gefüllt mit Gorgonzola-Birne (2,50 Euro) oder Pfifferlingen (2,80 Euro), erstehen. Weiter geht’s ab September. Vermisst worden waren die Fischstände. So war der erste Rückkehrer dicht umlagert. Mitgebracht hatte er Filets von Seelachs (2,95 Euro), Steinbeißer (4,50 Euro), Bouchet-Muscheln (1,95 Euro) und mehr.
Unter all den aktuell reifenden Sommergemüsen treibt es die Paprika mit Rot, Grün, Gelb und Orange am buntesten. Belgische runde Früchte (4,90 bis 6,90 Euro das Kilo, zum Sofortverbrauch 2,50 Euro), Spitzpaprika aus hessischem Eigenbau (7 Euro) oder direkt vom Gärtner? Der sagte stolz: „Händler achten auf Optik und lange Haltbarkeit, wir achten auf den vollen Geschmack“. Für 2 Euro erhielt man eine gemischte 500 Gramm-Schale voller Tomaten, Paprika oder zwei Zucchini.
Jetzt ist eine gute Zeit, diverse Salate (Stück 30 Cent) zu pflanzen, darunter auch Feldsalat. Vorgezogene Setzlinge tragen früher und reicher, Würfel mit 5 und mehr Pflanzen 40 Cent.
Rezept: Paprika, pikant eingelegt