Obst macht Lust auf Gesundes
Hell und aufgeräumt wirkt der Marktplatz in der Januarsonne. Breite breite Abstände zwischen den Ständen laden zum Flanieren ein. Auch wenn längst noch nicht alle Händler die Winterpause beendet haben – Gemüse- und Obstanbieter waren gut vertreten und weckten Lust auf Gesundes.
„Große Auswahl, gute Beratung und teurer als im Supermarkt ist es auch nicht“, sagte die Dame bei ihrem Rundgang. Ob im Kampf gegen Weihnachtspfunde oder als Vitamin-Booster: Äpfel und Zitrusfrüchte rangieren ganz oben. Berlepsch, Rubinette, Wellant und Boskoop sind beliebt unter den über zwei Dutzend, überwiegend deutschen Apfelsorten (Kilo zwischen 2,80 bis 3,20 Euro). Zu Recht: „Heute Apfelpfannkuchen, morgen Salat mit Apfel und den Rest essen wir so“, zählte der Apfelfreund seinen Speiseplan auf.
3,80 Euro kosteten „Pink Ladys“ aus Neuseeland, aber auch deutsche Kanzi. Das Geheimnis: Die „gelegten Äpfel“ wurden sorgsam in Abstandsplatten mit nur einer Lage pro Kiste transportiert; das vermeidet Druckstellen und „ein Apfel ist wie der andere“, beschrieb der Händler. Der Geschmack bleibe davon unberührt. So ließen sich Kanzi gut durch Fuji oder rotbackige Pinova ersetzen (beide ab 2,80 Euro). „Saft aus unseren Äpfeln“, verkauft der andere Apfelhändler neuerdings im 5-Liter-Kanister für 8 Euro. Vakuumverpackt fließt der Saft ohne Luftzufuhr beim Zapfen ins Glas, so hält der Inhalt nach dem Öffnen mehrere Wochen. Alternative: Süßmost, Literflasche 2 Euro, plus Pfand.
Spanien, Italien, speziell Sizilien, sind Lieferanten für Zitronen (Stück 60 Cent), Clementinen, Orangen und Co, die jetzt ihre Hoch-Zeit haben. Saft-Orangen zum Pressen, das Kilo zu 2,90 Euro (für Großverbraucher 2 Kilo 3 Euro, 3 Kilo 5 Euro), aber auch Bio-Orangen mit Blättern für 1,90 Euro und Bio-Clementinen „saftig, süß und kernlos“ (Kilo 3,90 Euro) standen zur Auswahl. Schon gibt es „Tarocco“, Halbblut- und Blutorangen (ab 2,90 Euro). Cara-Caras (3,50 Euro) hingegen sind eine Mischung aus Grapefruits und Orangen, und „Flieger-Orangen“ (2,90 Euro), so war zu erfahren, wurden nicht wegen des Transports, sondern nach dem Hobby des Plantagenbesitzer so benannt.
Und sonst? Reichlich typische Wintergemüse, wie Steckrüben (2,50 Euro), Grünkohl (3 Euro), Rosenkohl (ab 3,50 Euro), dazu Radieschen (1,20 Euro), Avocados (2 Euro) und mehr. Feldsalat hat im Preis angezogen (1,50 bis 2 Euro). Neu waren Geflügel-Frikadellen (Kilo 12,50 Euro) und Puten-Weißwürste (fünf Stück 4,50 Euro).